Willow / RBB

Willow Salatkiller ist am 12.03.2021 gegen 10 Uhr ins Regenbogenland gehoppelt.

Willow wurde am 17.07.2018 von Torsten "gefunden". Das Mini-Nini war erst 6 Wochen jung und saß bereits seit fast 2 Wochen von der Mama getrennt…
Ein Tierarztbesuch zeigte, dass der kleine schwer krank war. Innere und äußere Parasiten, die lebensgefährlich waren für das kleine Tier wurden diagnostiziert. Außerdem hatte er einen sehr kleinen Kopf, was zu Problemen mit Zähnen, Schlappohren und Augen führen könnte.
Wir haben den Kampf aufgenommen.
Schon 4 Wochen später, am 14.08. konnte er geimpft und am 23.08. frühkastriert werden. Kurz danach wurde er mit unseren drei Hasis vergesellschaftet.
Im Laufe der nächsten Monate ist er gut gewachsen und sein Kopf zum Glück auch. Seine langen Schlappohren hat er bis zum Schluss immer gut sauber gehalten. Mit seinem Gewicht zwischen 1.600 und 1.700g lag er gut in der Norm. Alles lief wunderbar und er ist auch immer sehr zutraulich geblieben, hat uns geputzt und bekuschelt – wenn IHM denn danach war. 2,5 Jahre konnten wir uns uneingeschränkt an dem kleinen Kerlchen erfreuen.

Am 13.01.2021 habe ich mal wieder Fotos von der Hasi-Truppe gemacht. Am PC sah Willows Nase merkwürdig aus… Vergrößerung… weißer Schnodder!!! Also gleich einen Termin beim Tierarzt gemacht, der am nächsten Tag war. Dort wurde nichts weiter festgestellt, er bekam Antibiotikum (Baytril) und Schmerzmittel (Metacam). Kontrolle sollte in einer Woche sein und wir sollten ihn beobachten. Eine Woche später hatte sich nichts geändert und ich bat darum, dass die Zähne geröntgt werden. Dort zeigten sich Veränderungen am Unterkiefer und (mindestens) ein vereiterter vorderer Backenzahn. Der sollte eigentlich gezogen werden und gut. Es wurde ein OP-Termin in der Praxis dafür ausgemacht.

Eine liebe Nin-Freundin hat mir dann empfohlen, vorher noch ein CT in der Tierklinik machen zu lassen, weil man darauf einfach mehr sieht, als auf den Röntgenbildern. Das wurde auch zwei Wochen später gemacht… mit katastrophalem Ergebnis. Es war alles vereitert und ein ganz besonders schlimmer Abszess lag unter dem Kaumuskel bzw. den letzten beiden Backenzähnen. Außerdem hatte der Kiefer schon Knochenwucherungen. Es sah aus, als hätte er einen zweiten Unterkiefer.

Da Willow munter und aktiv war, selber noch gefressen hat und sich auch problemlos zupäppeln ließ, wollten wir ihm eine Chance geben, bzw. zwei. In der ersten OP sollte der hintere Kieferteil angegangen werden, in der zweiten OP der vordere Teil – je nachdem, wie gut er die erste OP mitmacht.

Eine Woche nach dem CT wurde es notwendig, auf Päppelfutter umzusteigen, denn Frischfutter ging überhaupt nicht mehr. Also habe ich alles kleingeschreddert und mit Päppelbrei vermischt. Das hat aber dann auch immer schlechter funktioniert.

Dank des heftigen Schneetreibens wurde eine Woche vor der geplanten OP ein Termin frei und die OP konnte vorgezogen werden. Das war auch absolut notwendig, wie sich zeigen sollte. Es wurden die letzten beiden Backenzähne gezogen und der vordere vereiterte. Letzteres in der Hoffnung, dass die Reizung mit dem Zahn verschwindet und dank der folgenden Antibiose der Eiter zurückgeht…

Die OP und Narkose hat er gut mitgemacht und alles lief planmäßig. Es musste alle 2 Tage Duphamox (Amoxycillin) gespritzt werden, es gab Schmerzmittel (Metacam und Novalgin), Emeprid gegen die Übelkeit und für das Bäuchlein Lefax, BeneBac und Rodicare akut. Das hat alles wunderbar funktioniert und es wurde von ihm gut vertragen.

Der erste Tamponadewechsel zeigte wenig Eiter. Eine Woche später sah es allerdings schlimm aus. Der Ärztin kam ein Schwall übelriechener Eiter entgegen. Willow bekam noch ein zweites Antibiotikum (Eradia), allerdings oral verabreicht. Der dritte Tamponadewechsel war dann wieder gut.Willow erholte sich zusehends, wurde aktiver, futterte immer öfter selber. Eine Woche vor dem 2. OP-Termin hat er komplett selber Grünzeug vertilgt, hatte inzwischen 140 g zugenommen und wollte nicht mehr gepäppelt werden. Er überraschte uns damit, dass er wieder die Treppe nach oben gehoppelt ist, uns im Schlafzimmer besucht und die Buddelkiste benutzt hat. Ich habe mich sehr darüber gefreut, denn für mich sah es nun so aus, als würde alles gut werden. "Nur" noch die 2. OP, danach noch wieder päppeln usw. Und dann könnte er ein schönes Leben führen...

Am späten Abend, bevor Du in die Klinik gebracht werden musstest, hatte ich mich nochmal zu Dir auf den Boden gesetzt. Du bist zu mir gekommen, auf meinen Schoß gesprungen und hast meine Hand geputzt, Dich an mir aufgerichtet und Deinen Kopf in die Kuhle zwischen meinem Kopf und der Schulter gelegt. So, wie Du es als Baby getan hast. Das war der Zeitpunkt, wo ich arges Bauchgrummeln bekommen habe. Es sah für mich so nach "Abschied" aus. Fast 3 Stunden haben wir gekuschelt, ich Dein seidenweiches Fell gestreichelt, dann bist Du von meinen Beinen gesprungen und in Dein "Bettchen" gegangen.

Am nächsten Morgen haben wir Dich in die Klinik gebracht. Während der "Formalitäten" hast Du mich aus der Transportbox heraus beobachtet. Dein großes Kullerauge hat mich die ganze Zeit angeschaut.

Deine 2. große Operation sollte am 12.03. sein. Die erste OP-Wunde war fast vollständig ausgeheilt. Alles sah supertoll aus und wenn es nur das gewesen wäre, dann wärest Du "gesund" gewesen.
Leider zeigte sich in der OP aber, dass die Nekrose der anderen "Baustelle" dreimal so groß geworden war, als bei der ersten OP und es gab nichts, was man noch hätte abschaben können. Der Kieferknochen lag frei, der Eiter war überall verteilt. Es war Deiner Operateurin völlig unverständlich, wie Du DAMIT noch fressen konntest. Die Prognose war sehr schlecht. Selbst dann, wenn die OP gemacht worden wäre, soweit es möglich ist, hätte es Deine Lebenszeit nur um Wochen, vlt. Monate verlängert und keiner hätte gewusst, ob es noch eine lebenswerte Zeit geworden wäre und wir Dir auch diesmal die Schmerzen hätten nehmen können.

Aus diesem Grund haben wir beschlossen, Dich nicht mehr aus der Narkose aufwachen zu lassen.

Run free, kleines Kuschelhasi! Wir vermissen Dich so sehr...

Bilder:

2018

2019





	2Bein wird erstmal geputzt...







	So sieht "Fresskoma" bei Willow aus. Damit hat er uns beim ersten Mal einen ganz schönen Schrecken eingejagt

2020

2021
































	Abschied...

Komm gut auf der Regenbogenwiese an, wo schon die anderen auf Dich warten...

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