Moses' Kastration



WICHTIG: Bei Erkrankungen der Tiere bitte SOFORT den Tierarzt aufsuchen!

Dieser Text soll der Information dienen, ist aber keine Behandlungsanleitung.
Ich habe lediglich die Krankengeschichte meines Meerschweinchens dokumentiert.



Anfang Januar begann bei Moses die erste Rappelphase - ein wenig früh, aber sowas soll es ja geben.
Wäre alles einigermaßen im Lot geblieben, wäre es auch nicht weiter schlimm. Durch das ständige Gezicke von Moses wurde die Ruhe in der Gruppe aber immer mehr gestört. Er hat sich Murphy als hauptsächlichen Sparringspartner ausgesucht. Da dieser der Boss in der Gruppe ist, ging das für Moses natürlich erst einmal nach hinten los. Er bezog im Laufe einer Auseinandersetzung Prügel.

Danach hat er sich dann noch mit Kimba, Leo und Gizmo angelegt, doch auch von denen bekam er Kontra.
Also fing er wieder an, Murphy zu attackieren...

Damit die Sache nicht eskaliert, wurde mit unserem Tierarzt Dr. Fimmen ein Termin für eine Kastration abgemacht. Die OP wurde auf den 06. Februar 2008 festgelegt - um 8:45 Uhr sollte ich Moses dort abliefern.


Dass irgendetwas anders ist als sonst, hat Moses wohl schon beim Herausnehmen bemerkt. Er wollte partout nicht zur Hand kommen und ist immer abgehauen. Ich musste ihn schließlich gegen seinen Willen greifen und aus dem Käfig nehmen. Er war ziemlich wütend und hat mal wieder herumgeschrien (eine kleine Furie ). Letztendlich hat es ihm aber nichts geholfen und er ist in der Transportbox gelandet.

"Warte nur ab, was passiert, wenn ich hier wieder rauskomme" *grrrr*
"... und ich kann Dich garnicht mehr leiden..."
"Guck:" *Hintern zudreh*

Nun ging es ab zu Dr. Fimmen, der Moses noch einmal untersucht und gewogen hat. Danach gab's die Narkosespritze und wenige Minuten später hat der Kleine tief und fest geschlafen.

Mittags um 11:30 Uhr habe ich ihn wieder nach Hause geholt. Er war zwar noch nicht wieder ganz fit, aber er hat schon versucht, den Kopf zu heben.
"... lasst mich in Ruhe, ich möchte schlaaafennnchrrrrrr..."

Gegen ca. 13 Uhr fing er an, sich aufzurichten.
"Gleich hab ich's..."
*ächz* "... gleich ..."
"Ich brauch eine kleine Pause..."
Noch ein Anlauf...
Na bitte, klappt doch...
"Ich bin fit... völlig fit... glaub... mirchrrrr"
Nach dieser Anstrengung wird erstmal der Rausch weiter ausgeschlafen


Um 14:00 Uhr fing ich an, mir Sorgen zu machen, weil er absolut nicht fressen wollte.
Um 14:45 Uhr bin ich in die Küche gegangen, um eine Einwegspritze (ohne Nadel!) mit hochprozentiger Dextrose-Lösung fertig zu machen. Als ich damit allerdings wieder ins Zimmer kam, hing er mit der Nase in der Heusocke:
*mümmel*...


Er hat öfter gefressen und sich auch schon ein wenig in der Transportbox bewegt. Daher habe ich ihn um 18 Uhr aus der Box genommen, um mir die Narbe anzusehen und ihm Gurke mit einem Tropfen Metacam zu geben...
Irgendwie erinnert mich sein Unterleib an diese Deko-Tannenzapfen am Weihnachtsbaum - die glänzen auch so schön silbrig.
Ein kleiner Fellpuschel.
Er ist noch ziemlich benommen, aber an der Gurkenscheibe durchaus schon interessiert.
Da muss er gleich mal kraftvoll zubeißen
Danach ist er wieder völlig alle...
... und die Augen fallen zu...

Es ist jetzt 21:40 Uhr... die OP liegt über 12 Stunden zurück... aber der Krümel wird einfach nicht richtig fit. Wenn er mal die Augen auf hat, dann mümmelt er wenigstens etwas Heu, aber das war es auch schon. Er trinkt auch nicht freiwillig, schlabbert aber bereitwillig die Dextrose-Lösung aus der Einwegspritze. Sonst liegt er meist in der Ecke und pennt
Nicht einmal seine geliebten Rote-Bete-Würfel und Kräuterpellets interessieren ihn - er schläft und schläft...
Schon ein Wechsel in die andere Käfigecke scheint ihn mächtig anzustrengen...

Um 22:50 Uhr fing Moses an, sich im Schlaf (!) merkwürdig zu verkrampfen. So langsam kommt Panik auf.
Das Video ist nicht besonders doll, aber man kann trotzdem gut sehen, wie sich sein Körper zusammenkrampft. Er ist davon auch nicht wach geworden.
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Er hat in der letzten Stunde auch nicht mehr gefressen und getrunken. Er sitzt über dem Heu, aber er frisst nicht einen einzigen Halm.
Ich habe dann einen Päppelbrei hergestellt aus:
- Futter- und Kräuterpellets, zerdrückt
- Karotte, gekocht und zerdrückt
- Traubenzucker
- 3 Tropfen Oreganoöl
- 5 Globuli Arnika D4
- Mischung mit etwas Fencheltee verflüssigt

Als er kurz darauf wach wurde, habe ich ihn herausgenommen. Er bekam noch einmal einen Tropfen Metacam und hat nach wenigen Minuten auch den Brei von einem kleinen Löffel geschlabbert.

Danach hat er sofort wieder geschlafen.
Nachts um 2 Uhr, nach viel Schlaf und weiteren Löffeln Päppelbrei, ist er dann das erste Mal zur Heuraufe getappert...



07.02.2008

In der Nacht hat Moses nicht viel gefressen, aber er hat etwas an der heugefüllten Papprolle geknabbert.
Die Frühstücksmöhre wurde auch gleich geschreddert und sogar teilweise gefressen.
Aber fressen macht sooo müde...
... und so schläft er über seinem Frühstück ein - im wahrsten Sinne des Wortes
Und wieder schläft er stundenlang. Trinkt nur, wenn ich ihm Traubenzuckerlösung per Spritze gebe und hat auch sonst wenig Interesse am Futter.

Um 12 Uhr habe ich dann noch etwas Päppelbrei gereicht, den er auch gefressen hat. Ich verstehe einfach nicht, warum er zwar aus meiner Hand frisst, aber selber viel zu wenig Interesse hat. Ich möchte nachher noch einmal ausprobieren, ob wenigstens der Futterneid ihn ein wenig munter machen kann. Damit er keine Schmerzen hat, bekommt er noch einen Tropfen Metacam. Durch das Futter und Metacam müde geworden, schläft er 1,5 Stunden - fast durchgehend.

Gegen 15 Uhr ist er relativ munter und ich setze die anderen Jungs zu ihm (irgendwie ist der Käfig viel... voller... als bei Kimbas Kastra... ).

Moses reagiert tatsächlich wie erwartet - er stürzt sich auf den Salat, nachdem er sieht, wie die anderen am Futtern sind.
Futterneid macht Moses munter...
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"Hey... was futterst Du da? Etwa MEINE rote Bete? Da muss ich doch auch gleich mal..."
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Bei Herrchen fühlt er sich sicher und muss erst einmal die Gegend inspizieren...
"Was machst Du denn da?"
"Lass mich doch auch mal mit Rainer chatten - ich kann schon gut tippen."
Soviel Aufregung macht müde. Da wird erst gekuschelt...
... und dann wieder geschlafen...


08.02.2008

Der heutige Morgen fing an, wie der gestrige. Er hat seine Karotte geschreddert, ein wenig gefuttert und sich dann schlafen gelegt. Da heute mein Großputztag ist, wurden die Schweins in den Freilauf (Wohnzimmer) ausquartiert. Da auf der Plane nur alte Bettlaken sind, konnte ich Moses problemlos mit dazu setzen. Sie haben auch den ganzen Tag dort zusammen gespielt, gefressen, geschlafen und gezickt. Moses wird merklich munterer und bewegt sich auch besser. Deshalb habe ich heute auf die Gabe von Metacam verzichtet.
Abends braucht Moses erst einmal eine erfrischende Dusche...
... und wo kann man besser herumschweinigeln als an der Wasserflasche...
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*schlüüüüüürf* ... Moses ist ein echtes Schwein...
Dann wird erst einmal geguckt, was es so an leckeren Sachen gibt.
*autsch*... verflixt, wer lässt denn hier alles im Weg herumliegen???
Es muss ihm gut gehen. Er kann schon wieder herumquieken ("hey, mir ist langweilig") und herumspringen.
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09.02.2008

Der heutige Tag verlief nicht anders als gestern. Beim Wiegen habe ich festgestellt, dass er von den 50 Gramm, die er abgenommen hatte, schon wieder 20 Gramm zugelegt hat. Es geht also wirklich aufwärts. Die Narbe sieht ebenfalls sehr gut aus.


10.02.2008

Da die Narbe immer besser aussieht, nichts nässt, offen oder verkrustet ist, darf Moses heute wieder in den großen Käfig.

MEIN Haus... MEINE Karotte...
Müüüüüüdeeee...
*schnarch*

Ich bin mal gespannt, ob es jetzt sein "persönliches Markenzeichen" wird, auf halbaufgefressenen Karotten einzuschlafen...





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