Gemischte Gruppen



Das ist eigentlich die natürlichste Gruppenkonstellation. Was aber nicht bedeutet, dass es in so einer gemischten Gruppe ruhiger oder harmonischer zugeht. Es ist eigentlich egal, ob man nur Böcke, nur Mädels oder Kastraten mit Mädels hält, Stress kann es überall geben. Das hat aber eher mit den Charakteren der Tiere zu tun und wie gut sie miteinander auskommen.

Ich selber habe feststellen können, dass Mädels die besseren Zicken sind
Meine Bockgruppe ist eine lange Zeit friedlicher gewesen, als die Damenriege. Nach dem Einzug eines Kastraten wurde es schon etwas ruhiger, obwohl es anfangs nicht so aussah, da eine der Mädels mit ihm um die absolute Herrschaft gerungen hat. Nach etlichen Kämpfen, die durchaus nicht immer unblutig waren, haben sich die Beiden aber geeinigt.


Die Vergesellschaftung

Auch bei gemischten Gruppen sollte man sich nach Möglichkeit an die Vergesellschaftungsregeln halten -> KLICK
Der Käfig bzw. das Gehege sollte gründlich gereinigt werden, bevor man irgendwann alle Tiere dort zusammen hineinsetzt. Auf Nummer sicher geht man, wenn man mehrere Trink-/Futterplätze einrichtet. Generell würde ich von Häuschen abraten. Es hat sich mittlerweile immer mehr bewährt, auf Unterstände zurück zu greifen. Dort können mehrere Tiere liegen - so dicht nebeneinander, wie sie es wollen und nicht, wie die Enge es diktiert. Es kann aber dennoch kein Tier von einem dominanteren dort 'eingesperrt' werden.


Bockgruppen und Weiber in einem Raum?

Das kann - unter bestimmten Bedingungen - funktionieren, es kann aber auch völlig daneben gehen.

Die wichtigste Voraussetzung ist, dass die Bockgruppe sehr gut sozialisiert und harmonisch ist. Herrscht dort ohnehin schon Stress und gibt es ständig Zickereien, sollte man die Finger davon lassen.

Man sollte - für den Fall, dass es nicht klappt - genug Platz haben, um die Bockgruppe trennen zu können. Danach sollte zu jedem kastrierten (!) Bock ein Mädel gesetzt werden. Ist dieser Platz nicht vorhanden, reicht das Geld nicht oder sonst etwas, dann lasst es lieber sein.


Ein paar Regeln für's Untereinanderleben:

Ich halte mich daran und bei mir funktioniert es. Das ist aber natürlich keine Garantie. Mit anderen Tieren könnte es vermutlich ebensogut trotzdem Stress geben.

Man kann nicht generell sagen, "Böcke und Mädels in einem Raum" funktioniert oder funktioniert nicht - es kommt immer auf die Tiere an. Die einen interessiert es nicht, was unter ihnen vor sich geht, die anderen beißen sich blutig. Hier kann im Grunde nur an den Halter appelliert werden, indem man auf die negativen Ausgänge hinweist. Man sollte sich immer für das Wohl der Tiere entscheiden und genau abwägen, ob es eine Möglichkeit für diese Haltungsform bzw. Ausweichmöglichkeiten für den Fall des Supergaus gibt.

Anfänger sollten die Finger davon lassen. Besser ist es, man lässt sich Zeit und lernt seine Tiere genau kennen. Das kann auch schon mal ein paar Monate dauern. Ungeduld bringt im Endeffekt nichts - außer möglichen Stress.


Bock oder Kastrat

Es versteht sich von selber, dass man in eine Weibergruppe ausschließlich einen Kastraten setzt, der seine 6-wöchige Kastrations-Quarantäne abgesessen hat!

Es empfiehlt sich aber auch, die Böcke der Bockgruppen kastrieren zu lassen, wenn man auch Mädels im Haus hat. Die Tiere sind oftmals erstaunlich gut darin, aus ihren Gehegen auszubrechen, um zum anderen Geschlecht zu gelangen. Sind sie kastriert, können sie wenigstens die Mädels nicht decken.



Hier habe ich die Erfahrungen aufgeschrieben, die ich mit meinen Gruppen gemacht habe:


© Heike Appelhagen (21.01.2010)
[Update: 30.05.2011]





>> Zurück zum Index <<