Fellpflege

Normalerweise brauchen Schweinchen keine Fellpflege. Das bekommen sie ganz gut alleine hin. Auf gar keinen Fall sollte man ein Meerschwein baden. Die Gefahr einer Lungenentzündung ist viel zu groß und diese kann tödlich für ein Schweinchen sein.

Sollte ein Meerie mal Durchfall haben oder das Fell andere größere Verschmutzungen aufweisen, kann man ein wenig warmes Wasser in das Waschbecken oder eine Schale machen und das Schweinchen vorsichtig dort reinstellen. Mit einem Einweg-Waschlappen kann man den Po reinigen. Danach mit Zewa abtrocknen und das Meeri schnell in ein Handtuch wickeln, wo es bleiben sollte, bis es wieder trocken ist. Wichtig ist, dass auch der Raum warm ist, kein Fenster geöffnet und kein Durchzug herrscht.

Langhaarschweinen sollte man - wenn man nicht gerade auf eine Ausstellung damit möchte - regelmäßig das Fell kürzen. Da sie sich das Fell nicht mehr selber reinigen können, wenn es zu lang wird, muss der Mensch nachhelfen. Das Fell sollte wöchtentlich gekämmt, Verfilzungen herausgeschnitten werden. Vor allem im Po-Bereich sollte das Fell kurz gehalten werden, da es sonst durch den Urin zu Hautirritationen kommen kann. Das Fell sollte immer soweit gekürzt werden, dass es kurz über dem Boden endet. Man sollte zum Kämmen keinen Kamm benutzen, weil Texel dann ihre Locken verlieren. Das Fell wird immer glatter. Besser, man nimmt eine Kunststoffbürste, bei der die Noppen sehr weit auseinanderliegen.

Wem das Aussehen nicht so wichtig ist und wer seinen Schweins was Gutes tun will, verpasst ihm eine Kurzhaarfrisur. Diese wird vor allem im Sommer von den Schweins dankbar angenommen.

Vorab erstmal ein paar Tipps:

Damit die Haare nicht überall herumfliegen und weil die Schweins auch beim Haare-schneiden herumkötteln, klebe ich immer einen Müllsack am Tisch fest.
Damit Schweins warm und weich sitzen, lege ich ihnen Zewatücher drunter. Handtücher sind nicht so sehr zu empfehlen, da die Fellschnippsel sich darin verfangen und man es kaum wieder herausbekommt.
Die Schere sollte vor allem scharf sein, damit es nicht "ziept", wenn man das Fell abschneidet.
Sehr gut lässt sich eine kurze Schere (Haarschneideschere) handhaben.
Ist das Schweinchen nicht zu ängstlich, kann man es mit einer Haarschneidemaschine (auf 1-2 mm) versuchen.
Es empfiehlt sich auch, das Fell vorher einmal durchzubürsten.
Die Bürste sollte aus Kunststoff sein und am Ende der Noppen kleine "Kugeln" haben, damit es das Schweini zwar massiert, die Haut aber nicht verletzt.
Ein kleiner Gurkensnack lenkt gut ab, wenn das Schweini kitzlige Stellen hat.
Das Fell am Besten "über den Fingern" abschneiden (kann man auf folgenden Bildern sehen).

Unsere Texel-Schweinchen gehören ja nun mal zu den Langhaar-Schweinchen, wie wir auch wussten. Wie das in der Wirklichkeit dann aussieht konnten wir feststellen, als die Beiden knapp 5 Monate alt waren. Bei Leo und Gizmo hing das Fell an den Seiten und hinten bereits soweit herunter, dass sie ständig Streu und sonstwas darin kleben hatten.

Ich habe mir dann eine Bürste geholt und begonnen, die Beiden beim Auslauf daran zu gewöhnen, dass sie damit "gekämmt" werden. Das fanden Beide auch ganz toll und sind sogar freiwillig angekommen. Schon ein paar Wochen später war mir allerdings klar, dass das keine wirkliche Lösung war. Das Fell wuchs jetzt immer schneller und es fing am Po an zu müffeln.

Da man Meeries nicht baden darf, haben wir uns dazu entschlossen, die beiden zu "scheren"

Hier kann man gut sehen, dass Gizmo unheimlich langes Fell bekommen hat. Sehr unpraktisch, weil Streu, Kot und Urin im Fell hängen bleiben und es zu Hautirritationen kommen kann.

Nach der Schur sah das dann schon anders aus. Er hat sich auch sichtlich wohler gefühlt und wie verrückt gepopcornt, als er wieder im Käfig war.

Bei Gizmo war und ist das Scheren kein Problem - außer, wenn man an seine Flanken kommt. Da ist er nämlich kitzlig. IHN konnte ich schon nach kurzer Zeit alleine scheren. Leo tat damals allerdings so, als würde ich ihn abstechen wollen und machte ein fürchterliches Theater. Bürsten war ja noch ok, aber als ich dann die Schere auch nur in die Hand nahm, ging der Stress los. Da brauchte ich die Hilfe meines Mannes. Leo hat dann auch relativ ruhig da gesessen - aber eigentlich nur darauf gewartet, dass sein "Löwenbändiger" mal unaufmerksam wurde und schon ist er über den Tisch gerast oder in meinen Ausschnitt gehüpft...

Waaaaaaaaaah... ich will nicht... HILFEEE... MÖRDER...*QUIIIIIIIEK*

Man sollte sich also - zumindest die ersten Male - immer einen Helfer dazuholen, damit der das Tier dann halten kann. Die Gefahr, dass man das Tier sonst verletzt ist einfach zu groß. Wenn die Tiere sich daran gewöhnt haben, kann man das dann auch irgendwann alleine machen. Dank guter Übung brauche ich heute durchschnittlich nur noch 10-15 Minuten pro Tier.

Im Schnitt muss ich das Fell der Texel-Schweins alle 3-4 Monate kürzen. Vor allem Leo sieht schnell aus wie ein kleiner Yorkshire-Terrier...

Leo - abschneiden oder lieber ein Schleifchen reinbinden???

Vor allem bei lebhaften Tieren sollte man das Fell immer "über den Fingern" schneiden.

Fell kürzen ist ja ok... aber muss das denn unbedingt mit einer SCHERE sein????

Wenn das Fell kürzer ist, kann man das Meeri auch viel besser untersuchen.

Fix und alle vom Kampf, dafür mit weniger Pelz.

Wie wichtig regelmäßiges Haare-schneiden ist, zeigen nochmal diese vorher-nachher-Bilder von Gizmo:

Und wieder einmal ist Friseurtag. Gizmo ist zuerst dran. Hier ein "Vorher"-Bild...

Jetzt mit schicker Kurzhaarfrisur (Gizmo ist der LINKE Fellhaufen

Hier sind noch zwei Videos, auf denen man besser sehen kann, wie das mit dem Schneiden funktioniert:

PPP...
Panic-Pig-Pic - Gizmo's Fluchtversuch.
VIDEO / ca. 4,04 MB

Gerade da, wo er kitzlig ist... Gizmo meckert herum...
VIDEO / ca. 532 KB

>> Zurück zum Index <<

Texte, Bilder und Videos sind urheberrechtlich geschützt. Das Kopieren und Direktverlinken von Inhalten ist ohne Genehmigung nicht gestattet.
©2005 - 2024 by Heike Appelhagen
>> Impressum und Disclaimer <<