Zutraulichkeit



Ein paar wichtige Dinge möchte ich vorweg klären.


Allerdings können diese kleinen Fellkugeln auch eine gewisse Zutraulichkeit entwickeln - solange man nichts erzwingt!

Der Vorteil für den Menschen ist, dass sie meist ziemlich gefrässig sind. Somit ist Futter ein gutes Lockmittel.

Wenn man ein neues Meerschwein hat, sollte man ihm erst einmal Zeit lassen, sich in seine neue Umgebung einzuleben. Die meisten Schweinchen gewöhnen sich eigentlich recht schnell an Geräusche, Stimmen etc. und verlieren irgendwann auch ihre Scheu. Einige allerdings nie. Damit muss man auch rechnen. Es gibt immer wieder Tiere, die niemals zur Hand kommen und/oder sich bei lauten Geräuschen sofort panisch verstecken.

Gizmo - einerseits ein Angstschweinchen, aber dabei sowas von neugierig

Darum ist es immer gut, wenn sie etwas haben, wo sie sich verstecken können. Es reicht schon ein einfaches Brett aus und schon fühlen sie sich sicher:


Wenn man seine Meerschweinchen genauer beobachtet, kann man sehen, wie unterschiedlich und individuell die Charaktere doch sind. Sie können auch meist sehr gut ihre Bedürfnisse zeigen.

Wir hatten nun bisher das Glück, dass jedes unserer Tiere die menschliche Hand kannte. Zumindest hatten sie wenig Scheu, sich ihr Futter von dort zu holen.

Ich habe anfangs meine Hände mit der Handfläche nach innen einfach in den Käfig gehalten - direkt auf dem Boden oder ein Stück Gemüse in den Fingern gehabt, wovon sie dann abgebissen haben. Sind sie auch dazu noch zu scheu, dann einfach auf die Handfläche legen. Das holen sie sich dann raus und rennen damit in "Sicherheit".


Hier habe ich Murphy einmal die offene Handfläche hingehalten und in der anderen Hand das Karottenstück. Er hat die Handfläche zum Abstützen benutzt.


Irgendwann ist er auf einmal meinen Arm hochgeklettert. Da muss man dann aufpassen, dass die Krümel nicht herunterpurzeln in der Hektik.


So kann man die Schweinchen übrigens auch dazu bringen, sich aufzurichten und "Männchen" zu machen:



Die nächste Stufe auf dem Weg zum Vertrauens-Aufbau fand im Freilauf statt. Dort haben wir uns einfach zwischen die Schweinchen gesetzt und wurden jedes Mal gleich neugierig beschnüffelt.


Die Neugier siegt mal wieder über Angst



Zwischendurch hat Torsten mal seine Hand einfach so hingehalten und Leo hat es als Kuschelhöhle benutzt. Er macht das heute noch gerne. Er schiebt dann seinen Po in die Hand oder den Kopf und kuschelt sich da so richtig rein:


Er weiß ja, dass er jederzeit wieder weggehen kann und ihm nichts passiert:



Dann hat Torsten ein Handtuch auf seine Beine gelegt. Gizmo war der erste, der hochgekrabbelt ist und sich da reingemummelt hat. Er mag es, am Hals gekrault zu werden - an den Flanken nicht, denn dort ist er kitzlig...



WICHTIG: die Schweinchen müssen zu jeder Zeit den Körperkontakt abbrechen können... und zwar dann, wenn sie es wollen!


Eines Tages hat Murphy mich als "Kletterburg" benutzt und die anderen sind fein hinterher getappert. Wenn sie so etwas machen, muss man natürlich aufpassen, dass sie nicht herunterfallen. Es herrschte nämlich ein großes Gedränge, bis jeder seinen Platz gefunden hatte. Ich habe einfach meinen Arm angewinkelt, was Gizmo als Aufforderung sah, sich da rein zu kuscheln:


Murphy habe ich dann irgendwann aus meinen Haaren gepflückt, weil er sich da nicht nur drin versteckt hatte, sondern anfing, drauf herum zu kauen:


Irgendwann herrschte Ruhe und alle haben sich hingelegt und eine Runde geschlafen (Leo schläft übrigens heute noch am Liebsten in meinem Ausschnitt):


Ergebnis: ein nasser Pulli, Verspannungen im Rücken und das Gefühl, dass unsere Schweinchen keine Angst haben und sich bei uns wohl fühlen.


Hier ist Leo auf Torsten gekrabbelt und hat seinem Futterbringer eine halbe Stunde das Gefühl gegeben, sein Schweinchen glücklich gemacht zu haben. Leo mag es, am Hinterteil gekrault zu werden.
Zuerst wird das Hemd zurecht gerückt (gibt nette kleine Löcher von den Zähnen).
Dann kuschelt man sich in die Armbeuge und lässt das Bein runterhängen...
... und dann *chrrrrr*....


Dann gibt es noch die Aussage: "Schweinchen mögen keine Berührung".
Wir haben da andere Erfahrungen gemacht, wie man an den Bildern sehen kann. Das gilt nicht nur für Berührungen von uns, sondern unsere Schweinchen kuscheln auch beim Schlafen miteinander.






Ich muss allerdings dazu sagen: das ist niemals für länger als eine halbe Stunde und auch nicht immer. An manchen Tagen gehen sich die Schweinchen durchaus auch mal aus dem Weg oder zoffen sich und ebenso werden wir einfach ignoriert.



Wer mag, kann zu diesem Thema noch mehr lesen:



>> Zurück zum Index <<