Carlotta



Carlotta Salatkiller ist heute abend um 17:15 Uhr über die Regenbogenbrücke gegangen.


Carlo(tta)
Im November 2016 bist Du als "Kaninchen, männlich, kastriert" im Alter von ca. 6 Jahren über den Tierschutz Langen b. Bremerhaven e.V. zu uns gekommen.
Da warst Du noch recht übergewichtig, da Du weder Frischfutter noch Heu kanntest und nur mit "Körnerfutter" ernährt wurdest. Das haben wir recht schnell in den Griff bekommen, Du wurdest viel aktiver, aber Deine Scheu vor Menschen bis hin zur Panik hast Du nur bei "Leckerlis" kurzzeitig ein wenig unterdrücken können.

Kurz vor Weihnachten hast Du uns (und wohl auch Deinen Mitbewohnern) einen ordentlichen Schock versetzt, als Dein rechtes Auge praktisch nur noch aus Eiter bestand - Biss-Verletzung! Aber Du hast nicht nur die Behandlung sehr gut überstanden, auch die ständige Zickerei mit den anderen ließ merklich nach.

Die nächste Überraschung kam dann im März: Bei der Kontrolle auf eine mögliche Blasenentzündung stellte sich heraus, dass Du ein MÄDEL warst! Nun wurde uns auch klar, warum es immer wieder mit Lucy Streß gab, denn die verträgt sich nicht mit Weibchen... Somit konnten wir froh sein, dass ihr euch letztlich doch aneinander gewöhnt habt.

Anfangs warst Du ein ganz schlimmes Panikhasi. Du hast auf Krallen schneiden, hoch heben generell, Medis geben usw. mit hysterischen Anfällen, Augenverdrehen, zuschnappen, erstarren mit Pumpatmung/Flankenatmung reagiert. In Deinem Rudel hast Du Dich sicher gefühlt. Du bist im Haus herumgelaufen und hast Futter auch aus der Hand genommen - sofern man sich nicht bewegt hat. Wir haben Dich immer in Ruhe gelassen, hier konntest Du so leben, wie Du es wolltest. Krallenschneiden und wiegen war gut vorbereitet, damit es superschnell geht, daher fand das immer zu zweit statt.

Ich habe innerlich gefeiert, als Du nach Monaten auf einmal oben an der Treppe gesessen hast und um Leckerli gebettelt hast - so wie die anderen, wenn ich Gemüse geschnibbelt habe. Du bist zwar nicht in die Küche gekommen, sondern oben auf dem Absatz sitzen geblieben, aber Du bist nicht weggerannt, als ich Dir Dein Apfelstück gebracht habe. Das erste Mal, wo Du von Dir aus zu mir gekommen bist!

Vor zwei Wochen hattest Du dann plötzlich einen Schleier im Augapfel, das Auge stand leicht heraus und die Nickhaut war geschwollen. Dieses Mal hat die Behandlung nicht besonders gut angeschlagen - weder das AB noch die Augentropfen.


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Am 2. Weihnachtstag hat sie zwar mit ausgestreckten Füßen bei den anderen gelegen, aber mit Atemgeräuschen begonnen. Diese wurden immer lauter und heute am frühen Morgen war es richtig schlimm. Daher sind wir dann sofort wieder zum Tierarzt gefahren und hatten das Glück, dass die Tierärztin Dienst hatte, die auch Lucy am Auge operiert und nachbehandelt hatte. Wir hatten Lucy als Partnertier mit, weil diese in den letzten Tagen am meisten in Carlottas Nähe war und sie bekuschelt und geputzt hat.

Erste Untersuchung:
- Herz ok
- Lunge ist frei
- kein Katarakt
- Kein Glaukom

Sie wollte Carlotta röntgen und dafür sollte diese (wegen ihrer Panik) in Narkose gelegt (und im Anschluss evtl. operiert) werden. Es war tierisch voll und es standen auch OPs auf dem Plan, daher sind die Mädels dort geblieben, bekamen ein Separee in der Krankenstation und Carlotta wurde "eingeschoben".

Es kam dann der Anruf und wir sind wieder zur Praxis gefahren.
Die TÄin hat uns die Rö-Bilder gezeigt.

Carlotta hat
- Retrogrades Zahnwachstum
- 2 Backenzähne sind fast bis zur Augenhöhle durchgewachsen, die Zahn-Wurzeln sind "verschleiert"
- Phakoklastische Uveitis durch eine Infektion mit E.c. (weist auf eine Infektion im Mutterleib hin)
- Retrobulbärer Abszess mit Vorfall der Nickhaut
- Atemnot durch eine Umfangsvermehrung teilweise im Augen-/Nasenkanal

Sie hat erzählt, dass E.c. nicht immer mit Schiefkopf usw. beginnt, sondern es auch andere, seltenere Verläufe mit anderen Symptomen gibt.
Wir hatten ja immer mal das Problem, dass jemand irgendwohin gepieselt hatte. Das könnte auch ein Schub durch E.c. bedeuten, weil die Tiere in der Zeit manchmal zu Inkontinenz neigen.

Während der Narkose und noch vor dem Röntgen hat sie geschrien. Die TÄin meinte, das würden Paniktiere manchmal machen (passt ja zu der kleinen Maus). Carlotta war schwer zu narkotisieren bzw. hat schlecht aufs Narkosemittel angesprochen.


Es war eine schwere Entscheidung und die TÄin hat sich (trotz vollem Wartezimmer) wirklich alle Zeit der Welt genommen, um uns unsere Fragen zu beantworten, mit uns das "für und wider" einer (oder evtl. mehrerer) OP zu besprechen. Sie meinte, sie würde natürlich operieren, wenn wir das wünschen. Wir sollte aber bedenken, dass sie um etliches schlechtere Chancen als Lucy hat und die ist immer eine Kämpferin gewesen. Dazu kommt bei Carlotta ihre Panik und das Alter.
Wir sind gemeinsam zu dem Ergebnis gekommen, dass Carlotta euthanasiert wird. Sie ist also aus der Narkose nicht mehr (richtig)aufgewacht, sondern hat Narkosemittel nachgespritzt bekommen. Kurz nach der Vertiefung der Narkose ist sie schon sehr weit weg gewesen. Sie hatte kaum die Spritze mit Euthanasiemittel bekommen, da ist sie schon ins Regenbogenland gehoppelt.


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Dies war eine reine Kopfentscheidung und wir hoffen, wir haben zu Deinem Wohl entschieden.
Gute Reise, kleines Mini-Nini, wir vermissen Dich...  



Bilder:



2016

Carlotta Carlotta
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2017

Carlotta Carlotta
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Carlotta Carlotta
Carlotta Auf dem Weg zum Tierarzt mit Lucy als Krankenschwester-Hasi...



Komm gut auf der Regenbogenwiese an, wo schon die anderen auf Dich warten...




Daten:

Name: Carlotta
Rasse: Löwenkopf-Zwergkaninchen
Farbe: schwarz-rot-weiß
Geboren: ca. 2010
Gestorben: 27.12.2017






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