'Leiden einer Futtergeberin' oder 'mir gehts SAUmäßig'



Diesmal habe ich mir so richtig einen eingefangen. Das volle Programm. Der Hals ist dicht, der Schädel brummt, die Lunge macht Aerobic und die Nieren schmerzen.

Ich schleppe mich am zweiten Tag mit letzter Kraft zum Arzt und bekomme ein Antibiotikum. Das soll angeblich wirken. Es bewirkt aber nur, dass ich nun zusätzlich noch Durchfall bekomme. Mein erster Gedanke: 'Mist, ich brauche Dysticum! Dieses verdammte AB...'.

Nervig ist auch die Päppelei durch Männe: "Schatz, Du MUSST aber was essen... na los... wenigstens ein bischen...". Irgendwie kommen mir diese Worte bekannt vor, doch ich weiß nicht, woher. Ich möchte nur auf meinem Sofa liegen... eingerollt... und sterben.

Am dritten Tag funktioniert meine Stimme soweit, dass ich röchelnd um Euthanasie bitte, aber ich werde von meiner brutalen Umwelt gnadenlos ausgelacht. Stattdessen wird die Schweinchenapotheke geplündert. Da ist ohnehin mehr drin, als in der für uns. Ich werde, zusammen mit einer nach Bronchoforton stinkenden dampfenden Schale, unter ein Handtuch gesteckt und muss inhalieren. Wehren ist sinnlos und ich bin ohnehin viel zu schwach. Dafür kriege ich noch Arnika D4 Globuli - was für die Schweinis gut ist, kann für den Menschen nicht schlecht sein.

Am vierten Tag habe ich aufgegeben und lasse alles mit mir machen. Das Fieber macht mich schwach und wenn ich die Augen schließe, sehe ich viele kleine lächelnde Schweinchen auf einer riesigen grünen Wiese. Ich werde versorgt, aber warum noch, es hat doch eh keinen Sinn...

Der fünfte Leidenstag... das Fieber ist weg und ich bekomme Suppe. Was soll ich damit? Jetzt WILL ich essen und bekomme nur diese Plörre. Was ist mit Rohfaser???

Heute ist Tag 6 und ich war vorhin heimlich am Kühlschrank und habe die Schweinchen um eine fette Gurkenscheibe beklaut. Langsam geht's mir besser *hustmuig*


© Heike Appelhagen (07.07.2009)





>> Zurück zum Index <<