Grauer Star (Cataracta senilis) beim Meerschwein





Was ist "Cataracta senilis"?

Der graue Star (Cataracta senilis) wird auch Altersstar genannt. Es handelt es sich um eine Augenerkrankung bei der die Linse des Auges z.B. aufgrund der Absetzung von Kalzium- und Proteinverbindungen trüb wird. Diese Trübheit führt zu einer Verminderung der Sehkraft, welche in totaler Blindheit enden kann.


Ursachen

Beim Grauen Star kann es sich um eine erworbene Krankheit handeln. Auch einige Krankheitsbilder können sich so zeigen, z.B. Allergien und Diabetes, worin insbesondere bei alten Tieren die Ursache für Grauen Star liegen mag. In solchen Fällen sind meistens beide Augen betroffen. Eine Augenverletzung kann ebenfalls zur Linsentrübung führen, aber das betrifft dann meistens nur ein Auge. Im Falle einer Verletzung des Auges durch Heu oder Stroh kann die Linse zerstört werden und Undurchsichtigkeit kann die Folge sein. Linsenverschiebung ist auch eine Möglichkeit; infolge eines Schlages auf den Kopf kann sich die Linse verlagern. Dies geschieht gelegentlich, wenn die Tiere z.B. in Panik in der Transportkiste umherrennen. Dies ist dann oft ein Grund für eine sich schnell entwickelnde Eintrübung.

Wesentlich häufiger als die selten und oft zufällig auftretenden Fälle vom Grauen Star sind genetisch bedingte Fälle der Krankheit. Bei der menschlichen Genetik wird der Graue Star durch dominante, rezessive oder geschlechtsgebundene Gene weitergegeben. Beim Meerschweinchen scheint es etwas schwieriger zu sein, und es ist auch nicht klar, wie die Veranlagung von Generation zu Generation weitergegeben wird.


Symptome

Hauptsymptom ist ein langsamer, schmerzloser Sehverlust. Es kommt zu einer als „Verschwommensehen“ beschriebenen Abnahme der Sehschärfe und zunehmender Blendempfindlichkeit, da durch die Linsentrübung eine diffuse Brechung auftritt. Ebenfalls reduziert sich das Sehvermögen. Patienten sehen "wie durch einen Nebel". Gelegentlich werden auch Doppelbilder wahrgenommen, die beim Schließen des anderen Auges nicht verschwinden. Es werden um Lichtquellen Halos oder Lichthöfe beobachtet. Die Hell-Dunkel-Anpassung des Auges ist behindert (verlangsamt). Die Fähigkeit, räumlich zu sehen, wird mehr und mehr eingeschränkt.

Das kann uns das Meerschwein natürlich nicht sagen. Man kann es nur merken, wenn sich die Linse eintrübt und/oder das Meerschweinchen manchmal etwas desorientiert wirkt. Unser Meeri hat oft Gegenstände bzw. Mitbewohner gestriffen, hat mit Erschrecken reagiert, wenn man sich von der Seite mit dem erkrankten Auge genähert hat. Manchmal hatte es auch Probleme, kleine Leckerlies anzunehmen und beinahe daneben gebissen, statt dort hinein.


Diagnose

Wir sind mit Leo zum TA gegangen, weil er eine Eintrübung auf einem Auge hatte. Schon vor einiger Zeit hatte ich ab und an mal einen kleinen weißen Punkt gesehen, der aber immer wieder verschwand. Nun hat er sich innerhalb von drei Tagen so vergrößert, wie auf den Fotos unten zu sehen ist.

Festgestellt wurde der Star durch eine Untersuchung unter einer speziellen Lampe beim TA. Er hat sich beide Augen genau angesehen, dann aber nur auf dem einen Auge den Altersstar festgestellt.

Was auch immer die Ursache sein mag - wenn ein Meerschwein eine Veränderung am Auge hat, muss es SOFORT dem Tierarzt vorgestellt werden. Oft genug ist auch eine schmerzhafte Verletzung die Ursache einer Eintrübung, die dann dringend mit Augentropfen/-salbe behandelt werden muss.


Behandlung

Beim Menschen kann eine Kunstlinse implantiert werden. Das ist beim Meerschwein natürlich nicht möglich. Daher gibt es keine Behandlungsmöglichkeit. Das Meerschwein kommt aber meist recht gut mit seiner Behinderung zurecht.


Noch ein homöopathischer Tipp

Conisan® A-Augentropfen (vitOrgan)
2x tägl. eine Phiole auf beide Augen verteilt
-> Regeneration von Erkrankungen des inneren Auges z.B. Altersstar, Erkrankungen der Netzhaut und Aderhaut


Bilder


Seit einem Jahr grauer Star (nun beidseitig):



Seit 1,5 Jahren grauer Star:





Ich möchte noch einmal drauf hinweisen, dass dieser Text keine Anleitung zu einer Therapie sein soll. Bitte besprecht alles, was Ihr unternehmt mit Euren Tierärzten!!!


© H. Appelhagen (25.04.2010)
Update: 24.09.2013



Quellen:



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